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Junger Russe schwieg

Furth im Wald/Bärnau. Mit einem nicht alltäglichen Übertritt der grünen Grenze sahen sich Beamte der Bundespolizeiinspektion Bärnau in der vergangenen Woche konfrontiert.

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde ihnen von der Bayerischen Polizei zuständigkeitshalber ein etwa 15jähriger ausweisloser Jugendlicher überstellt, der kurz vorher die Grenze von der Tschechischen Republik in Richtung Bundesgebiet überquert hatte und danach im Gemeindebereich Hundsbach aufgegriffen worden war.

Bei einer Befragung schwieg der Junge beharrlich. Er machte keinerlei Angaben zu seiner Person und zu seiner Herkunft. Aufgrund des schlechten körperlichen Befindens und der ungewöhnlichen Verhaltensweise wurde er anschließend in ein nahegelegenes Krankenhaus und von dort in eine Fachklinik eingeliefert.

Währenddessen liefen die Ermittlungen hinsichtlich der Identität des Aufgegriffenen bei der Bundespolizeiinspektion Bärnau auf Hochtouren.

So wurden unter anderem auch die Verbindungsbeamten des Bundespolizeiamtes Schwandorf bei der Grenzbeauftragten zur Tschechischen Republik in Furth im Wald eingeschaltet. Diese nahmen unverzüglich mit der tschechischen Verbindungsbeamtin, die ebenfalls in Furth im Wald ihren Dienst verrichtet, Kontakt auf.

Dieser Schachzug sollte sehr schnell von Erfolg gekrönt sein. Denn aufgrund einer auffallenden Tätowierung im Schulterbereich konnte dann innerhalb kürzester Zeit die Identität des Jungen geklärt werden.

Bei dem Aufgegriffenen handelte es sich um einen 15jährigen russischer Herkunft, der sich während eines Spazierganges mit unbekanntem Ziel von einem Kinderheim in Prag absetzte und im Schutz der Dunkelheit die grüne Grenze überquerte. Wie weitere Ermittlungen ergaben, versuchte der Jugendliche bereits im Jahre 2001 mit seinem Vater unerlaubt in das Bundesgebiet einzureisen.
14.12.05
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