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Brutal niedergeschlagen

Teublitz. Auf brutalste Weise schlugen zwei litauische Staatsangehörige am Dienstag im Teublitzer Stadtpark einen 37jährigen Landsmann nieder. Das Opfer erlitt schwerste Verletzungen.

Ein 32jähriger litauischer Staatsbürger aus Teublitz und ein 26jähriger Landsmann, der sich besuchsweise aufhält, verbrachten am Dienstag eine längere Zeit auf einer Parkbank im Stadtpark. Bei ihnen befand sich auch noch eine jüngere Frau.

Das spätere Opfer, ein 37jähriger Mann aus Litauen, der aus einer Asylbewerberunterkunft im Landkreis Schwandorf stammt, gesellte sich gegen 17.30 Uhr zu dem Trio. Alle Personen waren stark betrunken, weshalb es vermutlich in der Folgezeit zwischen den Männern zu einem Streit kam.

Der Streit artete dann in Tätlichkeiten aus, wobei der 32- und der 26jährige Mann zunächst mit flachen Händen und Fäusten auf das 37jährige Opfer einschlugen, bis es zu Boden ging. Als der Mann dort hilflos lag, wurde er von den beiden noch mit den Füßen traktiert.

Damit noch nicht genug, erfassten die beiden ihr Opfer an Händen und Beinen, wippten es hoch und warfen es über einen Maschendrahtzaun. Diesen Zaun überstiegen auch die beiden Täter. Sie entkleideten ihr offensichtlich durch die Schlageinwirkung hilfloses Opfer bis auf die Unterwäsche. Die Bekleidung "entsorgten" sie in einem angrenzenden Gebüsch. Auch ein vom Opfer mitgeführtes so genanntes "Bauchtäschchen" warfen sie dorthin.

Obwohl ihr Opfer fast keinerlei Regung mehr zeigte, ließen sie noch nicht von ihm ab, sondern zerrten es wieder auf den Weg zurück. Dort schrieen sie den beweglosen Mann an und schlugen ihn mit der flachen Hand ins Gesicht. Offenbar wollten sie prüfen, ob der Geschädigte noch reagiert.

Nachdem sich das Opfer nicht mehr bewegte, schafften die beiden Täter es wieder über den Zaun und schleiften es an Händen und Füßen einige Meter weit in ein Gebüsch. Dort ließen sie es liegen.

Der Liegeort war dabei so weit entfernt, dass er von niemandem eingesehen, also der Schwerverletzte kaum rechtzeitig entdeckt worden wäre. Die beiden Täter ergriffen nun die Flucht und entfernten sich vom Tatort.

Nur zwei spielenden Kindern, die den Vorfall beobachtet hatten, war es zu verdanken, dass zwei zufällig des Weges kommende Beschäftigte der Stadt Teublitz von der Tat informiert wurden.

Die Täter wurden von den beiden angesprochen und zeitgleich trafen auch bereits Polizeibeamte der Inspektion Burglengenfeld ein. Sie konnten den 26- und 32-jährigen Litauer etwa 50 Meter vom Stadtpark entfernt vorläufig festnehmen.

Das Opfer wurde unverzüglich in stationäre Behandlung ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nach Regensburg eingeliefert. Nach den ersten Ermittlungen fehlte dem Opfer ein Handy und ein Bargeldbetrag. Das Handy konnte unweit des Festnahmeorts der Tatverdächtigen aufgefunden werden.

Bei den Tätern wurden Blutentnahmen angeordnet, da sie sichtlich stark unter Alkoholeinfluss standen. Bei einer Vernehmung vor der Polizei wiesen beide Tatverdächtige den Vorfall von sich.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden Rechtsmediziner in die Ermittlungen eingeschaltet. Da das Opfer ebenfalls stark alkoholisiert war, wurde bei ihm durch Kripo-Beamte aus Regensburg eine Blutentnahme veranlasst. Der Zustand des Opfers ist stabil, Lebensgefahr dürfte momentan nicht bestehen.

Am Mittwoch wurden die beiden Festgenommenen dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Amberg zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Es wurde wegen Fluchtgefahr die Untersuchungshaft angeordnet.
14.06.06
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