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Friedliche Demos

Regensburg. Nur einen witterungsbedingt heißen Samstag hat Regensburg erlebt.

Nach Ende der von rechten und linken Gruppen angemeldeten Veranstaltungen kann die Polizei trotz zahlreicher Festnahmen eine zufriedenstellende Bilanz ziehen. Das polizeiliche Konzept, durch Präsenz ein Aufeinandertreffen rivalisierender Gruppen zu verhindern, habe sich bewährt. Es gab keinerlei Ausschreitungen.

Etwa 800 Besucher haben sich anlässlich einer von den Jusos angemeldeten Veranstaltungen am Neupfarrplatz eingefunden. Etwas geringer, etwa auf 300 Personen, wird die Teilnehmerzahl an einer von der BI Asyl initiierten Versammlung auf dem Donaumarkt geschätzt. Beide Versammlungen verliefen in einer entspannten Atmosphäre, die kein Einschreiten der Einsatzkräfte erforderte.

Bei der von der NPD angemeldeten Veranstaltung am "Rockzipfel" versammelten sich etwa 600 Teilnehmer aus der rechten Szene, die aus ganz Bayern, teilweise auch aus dem übrigen Bundesgebiet angereist waren.

Trotz des gewaltfreien Verlaufs haben Polizeibeamte bei zahlreichen Kontrollen 34 Personen vorläufig festgenommen. Im Vordergrund standen hier Verstöße wegen des Zeigens verbotener Symbole auf Kleidungsstücken oder in Form von Tätowierungen. 30 der rechten Szene zuzurechnenden Frauen und Männern wurde deswegen vorübergehend die Freiheit entzogen. Wegen Verstößen gegen die Bestimmungen des Versammlungsgesetzes, wegen Beleidigung und wegen Verherrlichung von Gewalt wurden vier Sympathisanten der linken Szene festgenommen.

Festnahmen gab es darüber hinaus auch ohne Zusammenhang mit dem Veranstaltungsgeschehen. Eine minderjährige Ausreißerin ging der Polizei ebenso ins Netz wie zwei mit Haftbefehl gesuchte junge Männer. Ein 15jähriges Pärchen wurde total betrunken in Gewahrsam genommen. Einen ungünstigen Tag hatte sich auch ein Fahrraddieb ausgesucht. Er fiel bei einer der zahlreichen Kontrollen auf.

Sehr erfreulich für die Einsatzkräfte war das Verständnis, mit dem die Regensburger und die Besucher der Stadt den mehrere hundert eingesetzten Polizisten entgegentraten, hieß es in einer Pressemitteilung. Zum entspannten Verlauf habe auch das nicht auf Konfrontation zielende Vorgehen der Teilnehmer der Protestveranstaltungen beigetragen.
18.06.06
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