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Kriegs-Spiele beendet



Freudenberg/Landkreis Amberg-Sulzbach. Neun junge Männer, größtenteils aus dem fränkischen Raum, aber auch aus Sulzbach-Rosenberg und dem niederbayerischen Bogen, die im Waldstück "Schlossstück", nahe Etsdorf im Landkreis Amberg-Sulzbach im Kampfanzug und mit geschwärzten Gesichtern Krieg spielten, nahm die Amberger Polizei am Samstag vorläufig fest.

Sie hatten mit so genannten Softair-Waffen gegeneinander auf sich geschossen. Ihre Waffen, die echten Gewehren und Pistolen zum Verwechseln ähnlich sahen, wurden sichergestellt.

An eine Schießerei glaubte ein Wanderer, als er die uniformierten jungen Leute am Samstag gegen 13.15 Uhr in dem Waldstück beobachtete. Deutlich konnte er auch das Geballer der Waffen und die Gewehre und Pistolen erkennen. Aus seiner Entfernung war es ihm nicht möglich, abzuschätzen, ob es sich um echte Waffen oder "Spielzeugwaffen" handelt.

Er informierte unverzüglich die Polizei. Polizeibeamte der Inspektion Amberg konnten die Gruppe etwa 500 Meter südwestlich von Etsdorf bei ihrem Privatmanöver antreffen. Die Personen hatten sich in zwei Gruppen aufgeteilt und schossen mit ihren Softair-Waffen aufeinander.

Alle Beteiligten im Alter zwischen 17 und 32 Jahren hatten Tarnanzüge an und geschwärzte Gesichter. Gut die Hälfte der Personen kam aus dem Raum Nürnberger Land, nur ein 30- und ein 17-Jähriger stammen aus Sulzbach-Rosenberg. Drei weitere kamen aus dem niederbayerischen Bogen.

Alle Personen hatten sich nach ihren Aussagen übereinstimmend über einen Chat im Internet kennengelernt und den Treff zu ihrem Manöver vereinbart. Sie wurden vorläufig festgenommen und zur Polizeiinspektion Amberg verbracht. Unter den sichergestellten Waffen waren sieben Gewehre, zwei Maschinenpistolen und mehrere Pistolen. Außerdem konnten die Beamten eine Vielzahl von Magazinen und Plastikkugeln zum Verschießen sicherstellen. Softair-Waffen sind Schusswaffen mit geringer Energie, die von der Industrie als Spielzeug entwickelt wurden. Sie sind meist aus Kunststoff hergestellt, so dass sie ungeeignet für Abänderungsversuche sind. Kleine Weichplastikkugeln werden mit Gasdruck verschossen.

Der Erwerb dieser Waffen mit "F" ist ab 18 Jahren frei. Trotz dieser geringen Energie sind, wenn die Kügelchen auf exponierte Körperstellen treffen, ernsthafte Verletzungen möglich.

Das Schießen mit solchen Waffen ist nur in befriedetem Besitztum mit Erlaubnis des Eigentümers gestattet. Dabei muss gewährleistet sein, dass die Kugeln nicht darüber hinaus geraten. Wer diese Waffen also in der freien Natur benutzt, braucht dazu einen Waffenschein.
19.06.06
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