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Gülle im Regen

Nittenau, Landkreis Schwandorf. Aus einer Biogasanlage im Ortsteil Oberhof sind am Freitagfrüh, gegen 5.30 Uhr, zwischen 50 und 100 Kubikmeter Gülle ausgetreten. Teile dürften vermutlich auch den Regen über einen Zulauf erreicht haben. Ein Fischsterben konnte bislang verhindert werden bzw. wurde noch nicht festgestellt.
Ob das Unglück noch ein größeres Ausmaß nach sich zieht, bleibt zunächst noch offen. Offensichtlich wurde durch einen Schaltfehler des Betreibers, eines 48-jährigen Landwirts, die Gülle zum Überschwappen gebracht. Zunächst lief die Gülle über ein großes Feld, wo sie zum größten Teil eingesickert ist. Durch das rechtzeitige Eingreifen der Feuerwehr gelang es durch den Aufbau einer Sperre die weitere Ausbreitung zu verhindern. Auch ein Einlaufen in den etwa 500 m entfernten Kleberweiher gelang es zu verhindern.
Die Fachbehörden des Landratsamtes und des Wasserwirtschaftsamtes waren an der Unglückstelle. Unter der Leitung des Kommandanten Kuprat von der FFW Nittenau wurden die Straße von der Gülle gereinigt und eine sogenannte Schmutzsperre errichtet. Allerdings konnte nicht verhindert werden, dass über einen Straßengraben und eine Verrohrung in der Wolkersdorfer Straße auch Gülle in den Regen beim Volksfestplatz gelangt ist. Zumindest konnte im Nebenarm des Regen stark eingetrübtes Wasser, das aufgrund der Geruchentwicklung mit Gülle verunreinigt war, festgestellt werden.
Durch Angestellte des Wasserwirtschaftsamtes und die Polizei wurden mehrmals Wasserproben an den kontaminierten Stellen gezogen. Die Wasserproben werden vorrangig untersucht, um feststellen zu können, ob das ökologische Gleichgewicht des Regens durch die Einleitung in Gefahr geraten könnte.
Als weitere begleitende Maßnahme wurde durch das Wasserwirtschaftsamt die Spülung des Kühgasbaches angeordnet und durchgeführt. An einem künstlich errichteten Wehr wurde das Spülwasser dann durch den Betreiber der Biogasanlage mit Jauchefässern aufgezogen und landwirtschaftlich aufgebracht. Dies kann bedenkenlos geschehen, da es sich um organische Flüssigkeiten handelt.
Die sachbearbeitenden Beamten der Polizeistation Nittenau sind derzeit noch am Unglücksort. Außerdem werden weitere Wasserproben gezogen, um ein genaues Schadensbild zu bekommen.
20.05.05
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