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Helikopter fror ein

Straubing. Im Dauereinsatz waren seit dem Morgen des Samstag die Streifenbesatzungen der Polizei insbesondere im Bereich des Landkreises Straubing-Bogen. Bei zahlreichen Verkehrsunfällen wurden elf Menschen zum Teil schwer verletzt, auf der BAB A 3 schleuderte ein Pkw in eine nach einem Unfall am Fahrbahnrand stehende Personengruppe.

Die Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 15 musste ihre Maschine wegen Eisregens aus Sicherheitsgründen in einer Wiese neben der Autobahn für mehrere Stunden stehen lassen. Zum Mittag hin entspannte sich die Lage langsam.

Der Deutsche Wetterdienst hatte es bereits mit Unwetterwarnungen angekündigt: Am Samstagmorgen könnte plötzliches Glatteis einsetzen. Als dies dann ab dem Morgen auch so kam, waren die Streifenbesatzungen der Polizeidienststellen insbesondere im Landkreis Straubing-Bogen im Dauereinsatz. Zahlreiche Verkehrsunfälle ereigneten sich insbesondere ab 8 Uhr morgens, darunter leider auch schwere Unfälle. Im Stadtgebiet Straubing musste der Busverkehr temporär eingestellt werden, die Polizei erhielt einige Meldungen über gestürzte und verletzte Fußgänger.

Der schwerste und folgenreichste Unfall passierte gegen 8.25 Uhr auf der BAB A 3 bei Kirchroth. Ein Lancia, den eine 50-jährige Frau aus dem Landkreis Deggendorf steuerte, kam in Fahrtrichtung Regensburg ins Schleudern und prallte in die Leitplanke. Die Frau blieb wegen eines leichten Schocks im Fahrzeug sitzen, das auf der Standspur stand. Ihre drei Kinder - zwei Töchter und ein Sohn - im Alter zwischen 16 und 25 Jahren stiegen aus und hielten sich zwischen dem verunfallten Pkw und der Leitplanke auf. In der Zwischenzeit kam ein Citroen mit einem 32-jährigen Kroaten wegen eines Bremsmanövers ins Schleudern und prallte - sich drehend - in den auf der Standspur stehenden Pkw und die Personengruppe. Bei dem Unfall wurde die 16-Jährige lebensgefährlich verletzt, die 25-Jährige ebenfalls schwer verletzt und der 20-jährige Sohn sowie die Mutter im Pkw leicht verletzt. Der Unfallverursacher blieb unverletzt und kümmerte sich sofort um die Verletzten. Er setzte sogar Reanimationsmaßnahmen an und rettete dadurch wohl der 16-Jährigen das Leben. Alle Verletzten wurden durch Rettungswagen in umliegende Kliniken eingeliefert. Die Polizei verständigte eine Staatsanwältin und holte einen Unfallgutachter heran. Der Sachschaden dürfte bei etwa 25.000 Euro liegen.

Der an die Unfallstelle geholte Rettungshubschrauber Christoph 15 musste wegen Eisbefalles aus Sicherheitsgründen in einer Wiese stehen bleiben und konnte von der Besatzung erst einige Stunden später wieder "abgeholt" werden. Die Beamten der zuständigen Autobahnpolizeistation Kirchroth musste die A 3 in Richtung Regensburg vollständig sperren, es bildete sich ein längerer Rückstau. Auch im Rückstau passierten nochmals zwei leichtere Verkehrsunfälle. Die Behinderungen lösten sich erst ab 13 Uhr wieder auf.

Eine weiterer schwerer Verkehrsunfall ereignete sich fast zeitgleich gegen 8.45 Uhr auf der Bundesstraße 20 bei Stallwang. Der 31-jährige Fahrer eines BMW aus Straubing kam ebenfalls wegen Eisglätte ins Schleudern und prallte seitlich frontal in einen entgegenkommenden VW, in dem sich drei Personen befanden. Bei dem Unfall wurden fünf Erwachsene zum Teil schwer verletzt. Die zuständigen Beamten der Polizeiinspektion Bogen mussten die Bundesstraße 20 ebenfalls total sperren. An der Unfallstelle war auch die Feuerwehr aus Stallwang eingesetzt, die mit einem Rettungsspreizer bei der Bergung einer schwer verletzten Frau, sowie bei den Aufräumarbeiten und Verkehrsumleitungen unterstützte. Die Bogener Polizeibeamten schätzen den Gesamtsachschaden bei dem Unfall auf gut 5.000 Euro. Die Bundesstraße 20 konnte gegen 11 Uhr wieder für den Verkehr frei gegeben werden.

Insgesamt ereigneten sich im Bereich der Polizeidirektion Straubing am Samstagvormittag 15 witterungsbedingte Verkehrsunfälle, bei denen elf Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Der Gesamtsachschaden wird derzeit auf etwa 90.000 Euro geschätzt. In einigen Fällen wurden die Polizeidienststellen auch wegen gestürzter Fußgänger alarmiert, verletzte Personen wurden hier durch die Rettungsdienste in Kliniken eingeliefert.

Ab dem Mittag normalisierte sich die Lage langsam, auf den Nebenstrecken war es zum Teil aber immer noch gefährlich glatt. Die Räum- und Streudienste waren seit dem frühen Morgen im Dauereinsatz.
03.12.05
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